Sonntag, 1. Dezember 2013

Wolkenspiele

Ich will hier von einem Spiel berichten, das schon ziemlich alt ist. Wie alt, weiß niemand so recht.  Es ist immer unterhaltsam. Steckt voller Überraschungen. Es ist reich an Herausforderungen. Man kann es überall spielen.

Wo kann man es kaufen? Nirgendwo.

Man braucht dazu nichts außer seinen eigenen Kopf. Nicht mal einen Partner. Zwei Zutaten sind jedoch wichtig - ein wenig Zeit und Ruhe.

Dienstag, 20. August 2013

Ein Blick auf die Bühne

Letztens war ich auf Wanderschaft mit einem guten Freund. Drei Tage von Iphofen nach Bad Windsheim - insgesamt etwa 80 km. Das waren viele, viele Stunden an der frischen Luft, ein paar Hände geklaute Erdbeeren, mindestens ein halbes Dutzend Blasen an den Füßen und viele Gespräche. Gespräche nicht nur miteinander sondern auch mit denen, die uns der Herrgott auf den Weg geschickt hatte.

So kennt der Weg viele Geschichten, hat viele Gesichter. Man kann vieles lernen: Wann das Korn denn nun eigentlich reif ist, damit der Bauer ernten kann; daß Wein zwar gut schmeckt aber leider auch ziemlich oft gespritzt wird; daß AKWs garnicht so gefährlich erscheinen, wenn man 40 Jahre nebenan wohnt; wie Häuser von einem Stadteil in einen anderen wandern können. Sogar wenn man beim Diebstahl von 3 Kirschen (die leider noch nicht ganz reif waren) erwischt und dann fast verhaftet wird, erzählt einem das etwas über Land und Leute.

Stadttor Iphofen

Das interessanteste kam für mich aber zu Hause. Die vielen Kilometer führten offenbar nicht nur die Beine weit weg, auch die Gedanken gehen offenbar spazieren. So spürte ich am Tag nach der Rückkehr in dem ganz alltäglichen Wahnsinn etwas besonderes. Ein Art Beschwingtheit begleitete mich den ganzen Tag.

Die übergekochte Milch am Morgen, die vergessene Brotzeit der Kinder hatten sogar einen gewissen Unterhaltungwert und stressten mich fast garnicht. Eine vergessene Brotzeit hat auch was gutes, ich brauch mir selbst keine richten.

Ebenso der Arbeitsweg auf dem Fahrrad. Das Drängeln der besonders Eiligen an der Ampel, hatte schon fast etwas absurd komisches an sich.

Ja, und als in der Arbeit spontan ein Meeting einberufen wurde, ich hatte gerade angefangen etwas wirklich wichtiges zu erledigen, ging ich hin und folgte den eigentlich langweiligen Ausführungen, wie einem interessanten Theaterstück.

Ich fragte mich, wie das kam? Eigentlich ist die Lösung ganz einfach. Man packt sein Bündel und verschwindet mit einem Sprung von der Bühne des Lebens. Sitzt man erst einmal auf einem der Zuschauersitze, eröffnet sich eine neue Perspektive: Ein Blick auf die Bühne des Leben. Statt immer gleich loszuschimpfen, sich zu ärgern oder ins Geschehen einzugreifen, sieht man einfach zu, staunt, versteht, daß viele Dinge einfach so laufen wie sie laufen, ob wir uns nun ärgern oder nicht.

Ein seltsames aber auch faszinierendes Gefühl. Leider löst es sich schnell wieder in Luft auf. Man ist auf der Bühne des Lebens wieder angekommen.

Mir wurde aber völlig klar, Gelassenheit bedeutet zum großen Teil, sich auf einen Zuschauersessel zu setzten und die bemerkenswerte Perspektive auf die Bühne des Lebens zu genießen (lachen über sich selbst und die eigenen 'Probleme' eingeschlossen).

Donnerstag, 1. August 2013

Wasser - der magische Stoff mit tausend Gesichtern



Nur wenige Dinge sind so wandelbar wie Wasser. Es begleitet uns auf Schritt und Tritt. Es ist wunderschön, schmeckt lecker, kann stinken, läßt uns frieren, kann hart sein und brechen wie Glas. Ja, es hat tausend Gesichter, tausend Klänge, erzählt tausend Geschichten. Es trägt in sich Tod und Zerstörung aber auch das Leben und die Leidenschaft.

Montag, 20. Mai 2013

Alan oder wie Münchhausen auf Stalin traf

Da wird ein Koffer mit 50 Millionen Kronen entwendet. Ein Gangster kommt bei der Verfolgung durch einen dummen Zufall ums Leben. Schon meint man mitten in einem Krimi gelandet zu sein.

Mamas Erdbeertorte


Der Boden

Natürlich kann man einen Boden auch kaufen. Der Feinschmecker macht ihn jedoch selbst.

Zutaten
  • 3 Eier
  • 6 EL Zucker
  • 6 EL Mehl
  • 6 EL Speiseöl
  • 1 Päckchen Backpuler

Samstag, 4. Mai 2013

Von Bettlern und Weisen

Manchmal hat eine kurze Begegnung mit einem unbekannten Menschen eine erstaunliche Würze. So sollte es auch an diesem 1. Mai geschehen.

Es war ein wundervoller Tag - voll Frühlingsduft, Vogelgesang, blühenden Wiesen und Kirschbäumen. Einfach großartig!

Unser Weg führte uns zur Isar. Der Fluß zog die Menschen in Scharen an.



Montag, 25. März 2013

Ein Samenkorn

Ein Samenkorn. Ein kleines Samenkorn,
       unscheinbar und
            fast geheimnisvoll
                 liegt es in meiner Hand. 

Erwartungsvoll bedecke ich es mit etwas Erde und gieße schließliche Wasser darüber. Das ist alles! Wie einfach ein Anfang doch sein kann. Nun gilt es zu warten.

Am Morgen schaue ich neugierig in den Blumentopf. Mit dem Finger prüfe ich den Boden. Fehlt noch Wasser? Nein. Alles bestens. Erst nach einer Woche kommt Bewegung in die Sache. Ein leichter grüner Schimmer dringt durch die Krumen des Bodens. Ein vorsichtiges Schieben und Drängen will da nach oben zum Licht.

Samstag, 16. März 2013

Ein Vogel in den Morgen fliegt


Du fragst mich nach dem MORGEN 

Du fragst mich nach dem MORGEN,
nach dem MORGEN - denke ich,
stand da nicht geschrieben:

Sorge dich nicht,
Seht euch die Vögel des Himmels an:
   Sie säen nicht, sie ernten nicht und
   sammeln keine Vorräte in Scheunen;
   euer himmlischer Vater ernährt sie.
Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?

Sonntag, 10. März 2013

Die Abendsonne

Eben noch trommelten die Tropfen gegen das Fenster. Dunkle Wolken hüllten alles ein in grau.

Doch dann plötzlich Stille. Es ist vorbei!




Samstag, 9. März 2013

Sehnsucht nach dem Frühling

Letzte Woche noch radelte ich durch die Stadt vorbei an riesigen Schneebergen. Nebel hing zwischen den Bäumen. Trotz Handschuh drang der kalte Wind noch bis auf die Finger.


Doch nun ist sie da, die warme Luft, die nach Frühling schmeckt. Keine Handschuhe mehr. Keine Glätte - die ständig zur Vorsicht zwingt.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Knochen in der Dachrinne

Noch ein Nachtrag zum letzten Post. Diese schwarzen Gesellen können schon recht interessant sein. Hinter ihnen steckt wesentlich mehr, als man auf den ersten Blick vermutet.

Mein Gartennachbar Gerhard erzählte mir die unglaubliche Geschichte von einigen Knochen in der Dachrinne seines Häuschens. Rein zufällig fand er sie, als er Laub entfernen wollte, damit der Regen wieder ungestört abfließen konnte. Woher die wohl kommen, fragte er sich. Die Antwort jedoch ließ länger auf sich warten.

Dienstag, 19. Februar 2013

Geschaukelt im Wind

Der Schnee der letzten Woche ist geschmolzen und wieder gefroren, geschmolzen und wieder gefroren. Unter den Schuhen platzen die Brocken aus Eis.

Draußen vor dem Haus in den Bäumen sitzen Raben. Nicht einer, nicht zwei, nein es sind wohl dutzende. Geschickt haben sie sich in die Astgabeln gedrängt. Die Köpfe sind fast nicht zu sehen. Nur die Spitze des Schnabels schaut heraus. Ein kräftiger kalter Wind bläst, fährt durch die schwarzen Federn, zerzaust sie. Ein kurzes Schütteln des Kopfes und alles ist wieder in Ordnung. Ungerührt sitzen sie da, harren aus in der Kälte eine Stunde oder länger. Wie macht ihr das blos?

Freitag, 15. Februar 2013

Unerwartete Begegnung

Ich laufe im Park - am späten Abend. Es hat viel neuen Schnee gegeben. Die Luft ist klar. Der Himmel leider noch bedeckt. Weich und leicht liegt der Schnee über den Wegen. Er knirscht sanft unter meinen Füßen. Ich bin wohl der erste, der sich hier den Weg bahnt. Komisch, wenn man im Zurückblicken jeden seiner Schritte verfolgen kann. Unglaublich, wie hell alles erscheint jetzt in der Nacht durch dieses Weiß über den Wiesen, den Bäumen.

Donnerstag, 7. Februar 2013

Frisch gefallener Schnee

Heute früh - ein Blick aus dem Fenster.


Frischer Schnee hatte alles verwandelt. Eigentlich nichts besonderes.
Aber doch: jedes mal wirkt alles da draußen wie neu.
Der zarte Schnee verleiht jedem Ding, das er berührt, Leichtigkeit, Grazie.
Die Birke vor dem Haus wiegt sanft in ihren Ästen das frische Weiß. Es ist wunderbar!