Nur wenige Dinge sind so wandelbar wie Wasser. Es begleitet uns auf Schritt und Tritt. Es ist wunderschön, schmeckt lecker, kann stinken, läßt uns frieren, kann hart sein und brechen wie Glas. Ja, es hat tausend Gesichter, tausend Klänge, erzählt tausend Geschichten. Es trägt in sich Tod und Zerstörung aber auch das Leben und die Leidenschaft.
Ich will hier versuchen, Augenblicke einzufangen, die mich mit dem Wasser verbinden. Eine interessante Reise.
Küchenkonzert
Ein klopfendes Geräusch dringt aus der Küche.
POCH, POCH
- Pause und wieder -
POCH, POCH.
Was da wohl ist?
Der Wasserhahn tropft.
Es hat sich schon eine kleine Pfütze im Becken gebildet.
Nun hört es sich ehr an wie PLING, PLING.
Kleine zarte Wellen ziehen Kreise.
Ich schau ganz interessiert und seh mein Gesicht im Wasserspiegel.
Mit dem Paddel übers Wasser laufen
Wie schon so oft sitze ich im Kanu. Die Reise geht in den Spreewald.
Mit dem Paddel stoße ich mich ab, nutze den Widerstand des Wassers.
Es ist garnicht so einfach, das Kanu in die gewünschte Richtung zu lenken. Mal ist die Strömung stärker mal schwächer. Die Kraft des Wassers ändert sich, verlangt meine Aufmerksamkeit.
PLATSCH, PLATSCH.
Das Paddel gleitet ins Wasser. Manchmal sprizt es auf die Hose und sogar ins Gesicht.
Aber das tut gut bei der Hitze.
So gehe ich über das Wasser nicht mit meinen Füßen, sondern mit dem Paddel in der Hand.
Der magische Spiegel
Hin und wieder gibt es im Spreewald Stellen an denen das Kanu dahingleitet wie von Geisterhand getragen. Das Wasser scheint zu stehen und doch bewegt es sich.
So kann ich mich zurücklehnen und sehe
wie der Fluß Bäume, Gras und Wellen verschmelzen läßt.
Aus einem halben Bogen Gras wird fast ein ganzer, der das Ufer säumt.
Wurzeln greifen ins Wasser.
Werden verlängert in dessen magischen Spiegel zu Klauen,
die zum Glück nicht nach mir greifen.
So wird jeder Sonnenstrahl der durch das dichte Grün dringt,
gebrochen, vervielfacht, verzerrt, verzaubert.
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